Freitag, 18. März 2011

[Album Review] Edita Abdieski - "One". Das Debut der X-Faktor Gewinnerin

Es ist soweit. Edita Abdieski bringt ihr Debut-Album "One" an den Start. Über 4 Monate nach ihrem Sieg bei X-Factor wurde das auch langsam Zeit. Um es zu promoten veröffentlicht sie gleichzeitig auf YouTube einige Videos mit Coverversionen aktueller Charthits. Gute Idee. Ob das Album die Erwartungen erfüllt und ob Sarah Connor tatsächlich Konkurrenz bekommt, das könnt ihr hier nachlesen.


Am 9.November 2010 stand es fest: Edita Abdieski ging als Gewinnerin der ersten deutschen X-Faktor-Staffel hervor. Sie konnte sich mit sensationellen 74% alle Zuschauerstimmen gegen Big Soul durchsetzen. Das Niveau der Castingsendung war erstaunlich hoch und relativ schnell war klar, dass Edita gute Chancen auf einen Sieg hatte. Letztendlich konnte sie sowohl mit starken Balladen als auch mit rockigen Songs und vor allem mit ihrer starken, unverwechselbaren Stimme, die ihr den Beinamen "The Voice" einbrachte, überzeugen und entschied das Finale für sich. Doch genau diese Einzigartigkeit ihrer Stimme geht auf dem durchgestylten, glattgeschliffenen Album etwas verloren. Das Album bewegt sich auf bekannten Gleisen, selten wird eine Weiche ins Ungewöhnliche, Neue gestellt.

"One" Tracklist 
1. Give A Little Love Get A Little Love
2. The Key
3. Turn Back Time
4. I've Come To Life
5. Fade Away
6. When The Music Is Over
7. Someone To Lean On
8. I Don't Know Why
9. Change
10. Wouldn't Wanna Be Without You
11. I Don't Know
12. Untouchable
13. Another Universe
14. Nothing's Changed
15. The Best Thing About Me Is You (feat. Ricky Martin)

2live4music Urteil: -GOLD-
(Bewertungssystem: -Multi-Platin- = 5 Sterne, -Platin- = 4 Sterne, -Gold- = 3 Sterne, -Silber- = 2 Sterne, -Rohling- = 1 Stern)

Los geht's mit dem Uptempo-Song "Give A Little Love, Get A Little Love", der das Album gut einläutet und auf mehr hoffen lässt. Dann folgt die bereits bekannte Ballade "The Key". Und auch sie überzeugt mit guten Beats und einer starken, gefühlvollen Stimme. Genau so wollen wir Edita hören. "Turn Back Time" ist ein gut ausbalancierter Song, Strophen und Refrain setzen sich deutlich voneinander ab und unterscheiden sich auch musikalisch. Ein hauptsächlich durch Schlagzeug und E-Gitarre geprägter Song. Über "I've Come To Life" wurde bereits viel diskutiert. Schon einen Tag nach dem Finale wurde der Song von vielen Experten als zu wenig originell bezeichnet, in den Charts erreichte er zwar die Top 10, jedoch kam er über Platz 9 nicht hinaus. Er ist auch einer der schwächsten Songs auf der Platte. Dann kommt ein wirklich guter Song namens "Fade Away". Wäre das Album mit lauter solchen Tracks voll, dann würde es mit Sicherheit auf Platz 1 landen. Die Melodie geht schnell ins Ohr und zeigt Editas gesammten Stimmumfang. Dann stolpert man über den größten Fehltritt der Platte. "When The Music Is Over" sollte wohl an Dancefloorkracher wie Rihannas "Only Girl" oder Party-Tracks von David Guetta erinnern, jedoch reisst der Song besonders im Refrain niemandem vom Hocker. Hier fehlt einfach das gewisse Etwas. Er klingt zu seicht und nicht fertig. Im Refrain erwartet man rockige Bass-Beats, doch nichts kommt. Gut gemeint, aber leider noch sehr ausbaufähig.


"Someone To Lean On" ist wieder ein toller Track, der durchaus mit Hits von Leona Lewis oder Kelly Clarkson mithalten kann. "I Don't Know Why" ist einer unserer Lieblingstracks auf "One". Die leichte Klavieruntermalung und die angedeuteten Streicher harmonieren fantastisch mit Editas starker Stimme. Und im Refrain verleihen die Backings der Leadstimme die nötige Portion Gefühle. "Change" ist wieder eine tolle Midtempo-Ballade. Der treibende Beat des Schlagzeugs und die kräftige Klavierbegleitung machen den Song zu einem unvergesslichen Highlight des Albums. Dann folgt der beste Song des Albums, der von der ersten Sekunde an ins Blut geht und mit seinem grandiosen Refrain ein Gefühl von Freiheit verbreitet. "Wouldn't Wanna Be Without You" ist einfach ein sehr gutes Stück Musik, das Hit-Potential hat. Dann folgt mit "I Don't Know" ein Midtempo-Song, der sich trotz einer tollen Strophe mit sich langsam aufbauenden dumpfen Paukenschlägen und einer dezent angekündigten E-Gitarre leider in einem unspektakulären Refrain verliert. Hier hätte man ruhig etwas mutiger sein können. "Untouchable" klingt, als käme er direkt von einer Kelly Clarkson-Scheibe. Doch mit solchen Songs konnten Kelly & Co große internationale Erfolge feiern, warum sollte das also nicht auch einmal bei deiner deutschen Casting-Gewinnerin möglich sein. "Another Universe" ist wieder eine gefühlvolle Ballade, die auf jeden Fall die Beste des Albums ist. Besonders in der Bridge und im Schlussrefrain kann Edita ihre gesammte emotionale Bandbreite ausleben. "Nothing's Changed" ist sehr gewöhnungsbedürftig. Refrain und Strophen passen irgendwie stilistisch nicht zusammen. Und zu guter letzt folgt ein absoluter Gute-Laune-Song im Duett mit Ricky Martin, der den Song in England zusammen mit Joss Stone singt. Edita kann also stolz sein, "The Best Thing About Me Is You" als deutsche Vertretung mit ihm zu singen. Der Track könnte ein Sommerhit werden, wenn er denn ausgekoppelt wird.



Insgesamt ein durchaus solides Debutalbum, das auf Nummer sicher produziert wurde und super auf den Pop-Zug mit aufspringen wird. Ob es jedoch nach so langer Zeit noch den gewünschten Erfolg bringen kann, sei dahin gestellt. An manchen Stellen hätte man ruhig etwas mutiger sein können und ein paar neue Beats mit ins Spiel bringen dürfen. Nach oben hin ist da noch viel Luft und Platz für Verbesserungen, daher auch unser Urteil GOLD. Mit Sarah Connors letzter Platte "Real Love", der wohl besten Platte ihrer Karriere, kann "One" nicht mithalten, aber die beiden zu vergleichen ist sowieso nicht angebracht. Beide sind sehr gute deutsche Künstlerinnen, die sich vor der internationalen Konkurrenz nicht zu verstecken brauchen. Wie gefällt euch "One"? Welche Songs sind eure Favoriten? Und sollte es eurer Meinung auch dann mal das Album "Two" geben? 2live4music empfiehlt folgende Anspieltipps: Wouldn't Wanna Be Without You, Fade Away, I Don't Know Why, Another Universe -MH-

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