Samstag, 9. April 2011

[Album Review] Britische Newcomerin Jessie J und ihr Debütalbum "Who You Are"!


Außen Gangsta, innen Soul! So scheint man die begabte 23-jährige Singer-Songwriterin aus dem Vereinigten Königreich auf den ersten Blick wahrzunehmen. Für angesagte und erfolgreiche Stars der Neuzeit hat sie schon so manchen Song aus dem Handgelenk geschüttelt. Da wären unter anderem Chris Brown, Justin Timberlake, Alicia Keys und Miley Cyrus. Doch jetzt geht Jessie J eigene Wege und veröffentlicht ihr Debütalbum „Who You Are“.

 

In den vergangenen Jahren waren britische Künstler international sehr erfolgreich und schon fast verdächtig viele absolvierten eine Ausbildung an der renommierten BRIT School (Duffy, Adele, Katie Melua, Leona Lewis...). So auch Jessie J, die eigentlich bereits einen Plattenvertrag bei „Gut Records“ inne hatte, jedoch  löste sich das Label auf, noch bevor sie eigenes Material veröffentlichen konnte. Die mit einem Herzfehler geborene Jessica Ellen Cornish (so ihr bürgerlicher Name) erlitt mit 18 Jahren einen leichten Schlaganfall, welcher sie ein Stück auf dem Weg ins Musikgeschäft zurückgeworfen hat. Aus diesen schmerzhaften Erfahrungen (ihr Song „Big White Room“ handelt vom aufwachen im Krankenhaus und den damit einhergehenden Erlebnissen und Schmerzen) ging sie allerdings gestärkt hervor und sie wurde bei Universal unter Vertrag genommen. Schon bald darauf, im Jahr 2008 tourte sie mit Cyndi Lauper durch Großbritannien. Ihr Debütalbum „Who You Are“ erscheint hierzulande laut Amazon am 20. Mai, während es in Großbritannien seit dem 28. Februar erhältlich ist.



Jessie J

An Ihrem Album, welches sie selbst in Interviews als eine Reise und Sammlung von ihrem 17. Lebensjahr bis in die Gegenwart beschreibt, haben unter anderem Dr. Luke („I Kissed A Girl“) und B.o.B mitgearbeitet. Ihre erste Single „Do It Like A Dude“ war in ihrer Heimat schwer erfolgreich auf Platz 2 vertreten und vereint Hip-Hop Rhymes mit RnB mit frechem Mundwerk und so manchem „f*ck“-Wörtchen. Jessie J betrachtet den Song - ursprünglich für Rihanna geschrieben - allerdings als eine Parodie und solle mit einem Augenzwinkern betrachtet werden. Der Titel sticht aus dem poppigen RnB-Album, das auch mit einigen Balladen glänzt, sehr heraus. Es mag einfach nicht so recht zum Rest des Albums passen, was auf der einen Seite die Bandbreite der Sängerin unterstreicht, auf der anderen Seite als Leadsingle eventuell einen falschen ersten Eindruck hinterlässt.

Tracklist "Who You Are":
01. Price Tag-Feat. B.o.B.
02. Nobody’s Perfect
03. Abracadabra
04. Big White Room
05. Casualty Of Love
06. Rainbow
07. Who’s Laughing Now
08. Do It Like A Dude
09. Mamma Knows Best
10. LOVE
11. Stand Up
12. I Need This
13. Who You Are 
2live4music Urteil: -PLATIN- 
(Bewertungssystem: -Multi-Platin- = 5 Sterne, -Platin- = 4 Sterne, -Gold- = 3 Sterne, -Silber- = 2 Sterne, -Rohling- = 1 Stern)
Jessie J selbst kritisiert den modernen Euro-Dance-Trend in der Musik und möchte sich von diesem distanzieren. Ihre zweite Single „Price Tag“, auf der B.o.B. einige Rhymes beisteuert, scheint mehr massentauglich zu sein als ihre Debütsingle. So schafft es die Single auch auf Anhieb in Großbritannien auf Platz 1 der Charts. Auch in Deutschland sollte die zweite Single bessere Chancen haben, da das Lied einem sehr schnell ins Ohr geht und durch den Optimismus und aufstrebenden Lyrics besticht. Eine solide Midtempo Nummer verspricht uns auch „Nobody‘s Perfect“. Von der Melodie her am ehesten in der Kategorie mit „Do It Like a Dude“ einzuordnen. „Abracadabra“ ist eines der Highlights des Albums. Perfekt in den Frühling passend singt sie in dieser Midtempo Nummer über einen Typen, der sie verzaubert hat und ihre Schwarz/Weiss-Sicht in Farbe hüllt. Absoluter Stimmungsaufheller für die schlechten Tage. „Big White Room“ ist eine Acapella-Ballade, nur mit Gitarre begleitet, die wohl ihren verletzlichsten und gefühlvollsten Song auf dem Album darstellt. Ihre Stimmgewalt wird auf diesem Song mehr als deutlich. Eine weniger tiefgreifende Ballade, die man sehr gut nebenbei hören kann, ist „Casuality of Love“: Von Orgelklängen und Klavier begleitet kommt ihre Stimme in diesem Song richtig soulig zur Geltung.


Das Thema Geld und soziale Schichten scheint Jessie J sehr zu beschäftigen, so auch in der Uptempo-Nummer „Rainbow“. Bei dem Titel würde man vielleicht auf den ersten Blick eine Ballade erwarten. Anfänglich mit schroffen Elektrobeats wechselt der Song zwischen Rap-Parts und soulig poppigem Gesang. „Who‘s Laughing Now“ geht an all die Menschen in ihrem Leben, die sie gehänselt und fertig gemacht haben und durch die sie gewachsen und stark geworden ist. Mag die Idee vielleicht ausgelutscht sein, die Lyrics sind sehr kreativ und der Midtempo-Beat hört sich ebenfalls überzeugend an. Zeitreise gefällig? Der mit Swing- und Soul-Einflüssen gespickte Song „Mama Knows Best“ zeigt wieder eine andere Facette von Jessie J. Ihre Stimme schmiegt sich diesem Stil genauso gut an wie auf den anderen Songs. „L.O.V.E“ ist einer der etwas schwächeren Songs, da Jessie J einige hohe Töne unangenehm langzieht bis einem die Ohren schmerzen. Negatives hinter sich zu lassen, sich von negativen Menschen zu distanzieren und jeden Tag wie den letzten zu Leben, preist der Song „Stand Up“ an. Zwischenzeitlich erinnert der Song leicht an Gospelgesang. Schöner Song aber nicht herausragend. „I Need This“ ist eine starke Ballade mit stampfendem Trommelrhytmus und definitiv die beste Ballade auf dem Album. Single-Potenzial. Last but not least „Who You Are“: Thematisch behandelt der Song das falsche Verlangen so zu sein, wie man nicht ist, man solle doch besser auf sein Herz hören. Ebenfalls eine sehr starke Ballade mit gutem Hitpotential und schöner Melodie, welche sich zum Ende hin zu einem kleinen Finale steigert.


Alles in Allem ein sehr gelungenes Debütalbum der Sängerin, welches erfreulicherweise nichts mit dem Eurodance-Trend zu tun haben will, sondern seine eigenen Wege geht ohne aber wirklich neu zu sein. Das Album bietet bunte Abwechslung aus Pop, Hip-Hop, R‘n‘B und einer Priese Soul/Swing. Das sie all ihre Songs selbst schreibt merkt man dem Album an. Sie singt ihre Songs mit viel Herzblut und Leidenschaf. -FT-

Wie gefällt euch die Newcomerin Jessie J? Welcher Song ist euer Liebling? Hinterlasst uns euren Kommentar und teilt uns eure Meinung mit.

1 Kommentar:

  1. die frau ist einfach gut.ich mag sie sehr gern,am besten finde ich im moment do it like a dude-aber eigentlich sind fast alle songs cool.eine entdeckung

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